Schutzgebiete und biologische Vielfalt

Die Alpen gehören aufgrund der Vielfalt ihrer Landschaften und ihrer Pflanzen- und Tierarten zu den artenreichsten Regionen in Europa. Da der Verlust oder die Zerstörung von Lebensräumen die unmittelbarste Bedrohung für die biologische Vielfalt darstellt, sind Schutzgebiete von entscheidender Bedeutung, um dem anhaltenden Verlust von Ökosystemen und Arten entgegenzuwirken. Insgesamt sind mehr als 1.000 große alpine Schutzgebiete aufgelistet, die etwa 25 % des Alpenraums abdecken. Damit sind die Alpen eine der wichtigsten Ökoregionen der Welt für die Erhaltung der globalen Biodiversität.

Eng verbunden mit der biologischen Vielfalt ist die mikrobielle Vielfalt in der Umwelt, die das menschliche Mikrobiom beeinflusst, d. h. die Gesamtheit der Mikroorganismen einschließlich Bakterien, Archaeen und Pilze, die im und auf dem menschlichen Körper leben. Dies ist ein aufstrebendes Forschungsgebiet in der Medizin und birgt als alpenspezifische Ressource ein erhebliches Potenzial für den Gesundheitstourismus.

Medizinischer Beweis:

Der am besten erforschte Aspekt des direkten Zusammenhangs zwischen Schutzgebieten und menschlicher Gesundheit betrifft die Auswirkungen auf das psychosoziale Wohlbefinden. Geschützte Gebiete haben eine starke erholsame Wirkung und helfen nachweislich bei der Erholung von geistiger Ermüdung, beim Abbau von Stress, bei der Förderung der kognitiven Fähigkeiten und bei der Verbesserung des allgemeinen psychologischen Zustands. Einige Studien zeigen, dass diese psychologischen Vorteile in Gebieten mit größerer biologischer Vielfalt besser sind. Außerdem deuten Forschungsergebnisse auf einen potenziell positiven und schützenden Einfluss auf die Atemwege in Wohngebieten mit hoher biologischer Vielfalt hin.

Es konnte keine Interventionsstudie identifiziert werden, die einen expliziten Zusammenhang zwischen alpenspezifischen Schutzgebieten und direkten gesundheitlichen Auswirkungen herstellt. Aufgrund der indirekten Verbindungen zwischen Schutzgebieten und biologischer Vielfalt und der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen besteht jedoch ein großes Potenzial für den Gesundheitstourismus. Schutzgebiete spielen auch eine wichtige Rolle bei der Erhaltung anderer alpiner Naturressourcen mit medizinisch-wissenschaftlich nachgewiesener Wirkung, wie z.B. Wasserfälle, und können daher als „Meta-Gesundheitsressourcen“ betrachtet werden.

Potenzial des Gesundheitstourismus:

  • Entwicklung von Angeboten in Kombination mit anderen natürlichen Ressourcen (z.B. Bal- neotherapie, Wasserfälle, etc.).
  • Entwicklung zielgruppenspezifischer Produkte (z. B. Wanderwege mit unterschiedlichen Eigenschaften für bestimmte Indikationen wie kardiorespiratorische Fitness, chronische Rückenschmerzen usw.) im Hinblick auf die zunehmenden Zivilisationskrankheiten.

PDF Download:

Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, und Sie erhalten eine PDF-Datei zur Ansicht.