Klettern / Bouldern im Freien

Klettern ist ein beliebter Zeitvertreib für alle Altersgruppen. Es lassen sich mehrere Disziplinen unterscheiden, darunter das traditionelle Klettern, das Sportklettern und das Bouldern. Die Alpen bieten eine unendliche Anzahl von Kletter- und Boulderrouten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Darüber hinaus werden zahlreiche Kletterhallen und Kletterparks angeboten.

Therapeutisches Klettern ist ein neuer Ansatz, der sich an den Bewegungen des künstlichen Kletterns orientiert. Dabei müssen nicht unbedingt ganze Routen geklettert werden wie beim traditionellen Klettern, sondern es können auch nur bestimmte Übungen an einer Kletterwand durchgeführt werden. Therapeutisches Klettern wird derzeit zur Behandlung orthopädischer, neurologischer und psychischer Erkrankungen eingesetzt. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2010 stellt fest, dass die Beweise für die Wirksamkeit des therapeutischen Kletterns begrenzt sind und ein hohes Risiko der Verzerrung aufweisen: Die Auswirkungen des therapeutischen Kletterns sind daher noch unklar.

Studien zu medizinischen Erkenntnissen:

Klettern als präventive Gesundheitsmaßnahme

  • Indikation: Rumpfmuskulatur und Beweglichkeit (Heitkamp, Wörner & Horstmann, 2005; Muehlbauer, Stuerchler & Granacher, 2012): Evidenzlevel Iia

Therapeutisches Klettern

  • Indikation: Zerebralparese (Böhm, Rammelmayr & Döderlein, 2015; Schram Christensen, Jensen, Voigt, Nielsen & Lorenthen, 2017): Evidenzstufe Ib
  • Indikation: Multiple Sklerose (Velkonja, Curić, Ozura & Jazbec, 2010): Evidenzgrad Ib
  • Indikation: chronische Rückenschmerzen (S.-H. Kim & Seo, 2015; Schinhan et al., 2016): Evidenzstufe IIa
  • Indikation: Depression (Stelzer et al., 2018): Evidenzstufe Ib

Zu den beschriebenen Indikationen sind weitere Untersuchungen erforderlich. In den vorhandenen Studien wurden nur langfristige Interventionen untersucht, was die Umsetzung im Gesundheitstourismus einschränkt. Außerdem wird hochqualifiziertes Personal benötigt, und es gibt keine Belege für kurzfristige Maßnahmen (z. B. 1-2 Wochen).

Potenzial des Gesundheitstourismus:

  • Für die Klettertherapie ist gut ausgebildetes Personal (Klettertrainer, Therapeuten, Psychologen) erforderlich.
  • Einrichtung einer breiten Palette von Kletterkursen (vom Anfänger bis zum Experten). Ausarbeitung/Ausweisung neuer Touren in Zusammenarbeit mit lokalen Klettervereinen und Bergführern.
  • Indoor-Angebote für Schlechtwettertage.

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