Balneotherapie in alpinem Heilwasser

Im engeren Sinne versteht man unter Balneotherapie die Anwendung von Bädern mit Thermalmineralwässern aus natürlichen Quellen mit einer Temperatur von mindestens 20 °C und einem Mineralstoffgehalt von mindestens 1 g⁄l. Die Temperatur des Thermalwassers liegt in der Regel bei 20 Grad. Die Balneotherapie wird seit dem Altertum zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt und ist auch heute noch in Gebrauch.

Es gibt keine internationale Definition der Balneotherapie im weiteren Sinne und der darin enthaltenen Behandlungsmethoden. Es kann sich um Mineralbäder, Schwefelbäder, Solebäder, Radon-Kohlendioxid-Bäder oder Salze aus dem Toten Meer handeln. Als Ergänzung zur Balneotherapie setzt die Kurtherapie verschiedene Modalitäten wie Physiotherapie ein; eine Änderung der Umgebung und des Lebensstils kann per se zu den Veränderungen beitragen, die bei den Patienten zu beobachten sind, d. h. das therapeutische Ergebnis ist möglicherweise nicht allein auf die Balneotherapie zurückzuführen. Da sich die Zusammensetzung der Mineralwässer in Bezug auf ihren Gehalt an Kationen und Anionen unterscheidet, ist es schwierig, die spezifische therapeutische Komponente zu beurteilen.

Studien zu medizinischen Erkenntnissen:

  • Mittel: Bergwandern + Jod-Schwefel-Na-Cl-Wasser / Solebäder / Na-Ca-Cl-SO4-Wasser. Indikation: Sturzprävention; gesundes Altern: Ausdauer und Kraft (Prossegger et al., 2019): Evidenzstufe Ib
  • Ressource: Bergwandern + Mg-Ca-SO4-Wasser. Indikation: unspezifische chronische Schmerzen im unteren Rückenbereich (Huber et al., 2019): Evidenzstufe Ib
  • Ressource: Balneotherapie. Indikation: rheumatoide Arthritis und chronische Schmerzen im unteren Rückenbereich (Morer et al., 2017): Evidenzgrad Ib
  • Ressource: Balneotherapie. Indikation: Stress (Antonelli & Donelli, 2018): Evidenzstufe Ib

Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass die Balneotherapie bei verschiedenen rheumatologischen Erkrankungen tatsächlich zur Heilung beitragen kann. Die vorhandenen Forschungsergebnisse sind jedoch nicht eindeutig genug, um eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen. Für den Einsatz der alpinen Balneotherapie im Gesundheitstourismus müsste jedes alpine Heilwasser auf seine Wirkung bei spezifischen Indikationen untersucht werden, wobei die Erfahrungen aus der erfolgreichen Produktentwicklung zu berücksichtigen wären.

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    Potenzial des Gesundheitstourismus:

    • Identifizierung der vorhandenen natürlichen Heilquellen.
    • Entwicklung von touristischen Angeboten mit therapeutischen Leistungen in Zusammenarbeit mit Fachleuten und Institutionen (Gesundheitshotels, Kurorte, Kneipp-Vereine, Therapeuten. etc.).
    • Natürliche Quellen für die Öffentlichkeit zugänglich machen.