Kneipp’sche Wasseranwendungen gehören zu den in der Naturheilkunde häufig angewandten Therapien. Die Liste der Indikationen für die Kneipp’sche Hydrotherapie ist lang, doch die wissenschaftliche Evidenz ist kaum durch klinische Studien erforscht. In vielen Fällen beruht ihre Anwendung auf Erfahrungswerten. Kernelemente der Kneipp’schen Hydrotherapie sind Wassertreten, heiße und kalte Halb- und Vollbäder, Wechselbäder, Dampfbehandlungen, Wickel und Kompressen und vor allem kalte Wassergüsse, die kurz auf verschiedene Körperteile aufgelegt werden. Zur Kneippschen Hydrotherapie gehören auch mäßig intensive tägliche körperliche Aktivitäten.
Medizinischer Beweis:
Es gibt keine ausreichenden Beweise aus klinischen Studien über die Wirksamkeit der Kneippschen Hydrotherapie. Aber als therapeutische Zusatzoption bei verschiedenen Erkrankungen ist die Hydrotherapie nach Kneipp immer mehr zum Thema wissenschaftlicher Forschung geworden. Behandlungserfolge wurden zum Beispiel für die Kneippsche Hydrotherapie als Zusatztherapie bei der begleitenden Behandlung von Demenzerkrankungen festgestellt. Es gibt stichhaltige Beweise dafür, dass kaltes Wasser, das direkt auf Gesicht und Hals aufgetragen wird, die kognitiven Fähigkeiten oder die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung deutlich verbessern kann. Die Hydrotherapie im Allgemeinen zeigt therapeutische Vorteile in Bezug auf das Gleichgewicht, die Verbesserung der Mobilität und die Lebensqualität von Menschen mit Bewegungsstörungen.
Studien zu medizinischen Erkenntnissen:
- Indikation: Bewegungsstörungen bei der Parkinson-Krankheit (Rocha et al., 2015): Evidenzstufe Ia
- Ressource: Alpines Kaltwasser (Doering et al., 2001): Evidenzstufe Ib
- Indikation: Maßnahmen zur Gesundheitsprävention; Bewusstsein für individuelle Gesundheitsressourcen (Eckert & Anheyer, 2018): Evidenzstufe IV
- Indikation: Lebensqualität; Behandlung von Nebenwirkungen der Brustkrebsbehandlung (Hack et al., 2015): Evidenzstufe IV
Es gibt Hinweise darauf, dass die Kneippsche Hydrotherapie eine sinnvolle Zusatzbehandlung für Menschen mit unterschiedlichen Krankheitsbildern sein kann. Es sind jedoch klinische Studien erforderlich, die z. B. Therapien von unterschiedlicher Dauer und Häufigkeit vergleichen, um die damit verbundenen Risiken und Vorteile für jede Indikation zu klären.
Potenzial des Gesundheitstourismus:
- Entwicklung von saisonalen Konzepten, bei denen die Alpenbäche im Mittelpunkt stehen, unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten und der Vereinbarkeit mit den herrschenden Werten.
- Bildung von geeigneten Partnerschaften.
- Gesundheitserlebnisse anbieten, die sich um kaltes Wasser drehen.
- Reaktivierung bestehender Kneippanlagen oder Eröffnung neuer Anlagen.
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