Alpines Bergwandern

Die Hauptgründe für das Wandern sind das Erleben der Natur, die frische Luft, die Schönheit von Natur und Landschaft, Fauna und Flora. Ein weiterer Aspekt, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Gesundheit als Motiv für einen Wanderurlaub. Die wissenschaftlichen Belege für die positiven Auswirkungen des Wanderns auf die Gesundheit und das Wohlbefinden werden immer zahlreicher.

Einer der ersten Ansätze zur Untersuchung der gesundheitlichen Auswirkungen des alpinen Bergwanderns waren die in Österreich durchgeführten „Austrian Moderate Altitude Studies“ (AMAS). AMAS I (2000) konzentrierte sich auf die Indikation des metabolischen Syndroms, einer Kombination aus Übergewicht, gestörtem Blutzucker- und Blutfettstoffwechsel sowie Bluthochdruck, während AMAS II (2006) auf Personen mit hohem Stresslevel abzielte. Die Studien haben bewiesen, dass ein aktiver Aufenthalt (eine Kombination aus Wandern und aktiver/passiver Regeneration) in moderaten alpinen Höhenlagen (1.500 – 2.500 m ü.d.M.) unter Anleitung professioneller Trainer sowohl bei Personen mit metabolischem Syndrom als auch bei Klienten, die unter Stress leiden, positive Auswirkungen hat.

Bergwandern und gesundes Älterwerden:

Gesundes Altern und körperliche Aktivität gehen Hand in Hand: Ein möglichst langes, gesundes Leben hängt daher unmittelbar von einem aktiven Lebensstil ab, während wirksame Maßnahmen zur Erhaltung der funktionellen Fähigkeiten erforderlich sind, um die Lebenserwartung ohne Behinderungen zu verlängern.

Bergwandern ist eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung für ältere Menschen. Mehr als 6 Millionen Menschen über 60 Jahre unternehmen jedes Jahr Bergsport in den Alpen, aber das Bergsteigen erfordert ein relativ hohes Maß an körperlicher Fitness. Das Älterwerden wird in der Regel mit einer nachlassenden Fitness in Verbindung gebracht, aber dieser Rückgang ist nicht nur das Ergebnis des Alterns, sondern vor allem der Preis, der für körperliche Inaktivität zu zahlen ist.

Beim Bergwandern ist man oft mit schnell wechselnden Umweltbedingungen konfrontiert, wie z. B. Steigungen, steinige oder schmale Passagen, Höhenlage, Wetterbedingungen oder Auf- und Abstiegsstrecken. Diese sich ständig ändernden Bedingungen erfordern eine kontinuierliche propriozeptive Rückmeldung und fördern so die Diversifizierung der Gangmuster und Gleichgewichtsreaktionen.

Bergwandern könnte daher eine wirksame Form des Trainings für ältere Menschen sein, die die aerobe Kapazität, die Kraft und das Gleichgewicht anspricht.

Alpines Bergwandern

Potenzial des Gesundheitstourismus:

  • Entwicklung von Angeboten in Kombination mit anderen natürlichen Ressourcen (z.B. Balneotherapie, Wasserfälle, etc.).
  • Entwicklung zielgruppenspezifischer Produkte (z. B. Wanderwege mit unterschiedlichen Eigenschaften für bestimmte Indikationen wie kardiorespiratorische Fitness, chronische Rückenschmerzen usw.) im Hinblick auf die Zunahme von Zivilisationskrankheiten.

Studien zu medizinischen Erkenntnissen:

  • Ressource: Bergwandern in mittleren (1.700 m) und niedrigen (200 m) Höhenlagen. Indikation: Metabolisches Syndrom (Neumayr et al., 2014): Evidenzstufe Ib
  • Ressourcen: Bergwandern und Balneotherapie. Indikation: Osteoporose-Prävention (Winklmayr et al., 2015): Evidenzlevel Ib
  • Indikation: Stress (Niedermeier, Grafetstätter, Hartl & Kopp, 2017): Evidenzstufe Ib
  • Indikation: Stimmung – emotionale Reaktionen (Niedermeier, Einwanger, Hartl & Kopp, 2017): Evidenzstufe Ib
  • Ressource: Bergwandern + Wasserfall. Indikation: mittlere bis hohe Stressbelastung; Burnout-Prävention (Grafetstätter et al., 2017): Evidenzstufe Ib
  • Mittel: Bergwandern + Jod-Schwefel-Na-Cl-Wasser / Solebäder / Na-Ca-Cl-SO4-Wasser. Indikation: Sturzprävention; gesundes Altern: Ausdauer und Kraft (Prossegger et al., 2019): Evidenzstufe Ib
  • Ressource: Bergwandern + Mg-Ca-SO4-Thermalwasser. Indikation: unspezifische chronische Schmerzen im unteren Rückenbereich (Huber et al., 2019): Evidenzstufe Ib

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